Beziehungsklärung mit der Elterngeneration
„Nichts hat einen stärkeren psychischen Einfluss auf die Kinder als das ungelebte Leben der Eltern.“
nach C.G.Jung, Erinnerungen
Die große Macht der Loyalität
Niemand von uns ist völlig frei von ihr: familiäre Loyalität - ein lebenslanges Band von enormer Kraft und Haltbarkeit, entstanden durch Zeugung und Geburt, Fürsorge der Eltern und der Abhängigkeit des Kindes von seinen Eltern. Mindestens das Leben verdankt ein jeder Mensch seinen Eltern. Familiäre Loyalität ist nicht frei gewählt, sondern mitgegeben, weshalb es auch niemandem so einfach gelingen wird, sie abzulegen.
Wann immer von Familien die Rede ist, spielt ihr großer Einfluss eine wichtige Rolle, als komplexe Verknüpfung verwandtschaftlicher Verbindungen und Treue, Liebe und Schutz, Erwartungen, Dankbarkeit und Verpflichtung, Werten und Regeln.
In der geglückten Variante wirkt familiäre Loyalität ein Leben lang unterstützend und fördernd, als stabiler Urgrund, getragen von gesunder Bindung, Geborgenheit und Gerechtigkeit, ohne die Ablösung und Autonomie der Nachkommen zu verhindern oder zu beschränken.
Sie kann aber auch blockieren und behindern, sie kann zerstörerische Formen annehmen, wenn sie auf Schuld, Angst, Verboten und Grenzüberschreitungen aufgebaut ist bzw. einschränkend und starr daherkommt.
Eine mächtige, uralte Angst des Menschen ist es, aus der Gruppe, dem Verband ausgeschlossen und verstoßen zu werden. Dafür nimmt er Vieles in Kauf und schadet sich im Zweifelsfall lieber selbst, als die Zuneigung seines Clans auf's Spiel zu setzen. Liebesentzug und der drohende Verlust von Zugehörigkeit stellen in gestörten Familiensystemen daher ein ungemein wirksames Machtmittel dar.
Die Art und die Färbung der Eltern-Kind-Beziehung begleiten und prägen das gesamte Leben des Menschen. Häufig haben unsere unbewussten Handlungen und Entscheidungen dort ihren Ursprung, mit nachdrücklichen Auswirkungen auf das Lebensgefühl im Hier und Jetzt. Es ist schwer, sich diesen Einflüssen wirksam zu entziehen, solange sie vorwiegend dem Raum des Unbewussten entspringen; daher ist es eine wichtige Aufgabe in der therapeutischen Arbeit, sich mit diesen verborgenen Quellen bekannt zu machen und auseinanderzusetzen. Erst dann kann Veränderung geschehen.
Im Idealfall wird die Beziehung der Kinder zu ihren Eltern bis ins Alter als stärkend und tragend erlebt werden. Für andere jedoch stellt sie sich eher als eine Belastung dar und wird als konfliktbeladen erlebt. Am Häufigsten wird die Elternbeziehung von den Nachkommen wohl ambivalent erlebt werden, mit vielen unterschiedlichen, sich oft auch widersprechenden Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen.
Lösung aus überholten Familienmustern
Neben der transgenerationalen Weitergabe ( von Traumatisierungen, z.B. von Kriegsfolgen) gibt es eine Menge weiterer Reibungs- und Berührungspunkte, die in Familien für Konfliktstoff und Leid sorgen können.
Dann ist es empfehlenswert, sich einen geschulten Blick von Außen zu erlauben und professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Dies wird in der Regel als sehr entlastend erlebt. Gestalttherapie und Psychologische Beratung (VFP) können hier mit ihren vielfältigen Methoden erfolgreiche Veränderungsarbeit leisten.
Hauptsächliches Ziel soll hierbei vorzugsweise Klärung und Stärkung der eigenen Position und Haltung sein, eine Erleichterung der Situation und, wenn möglich, am Ende Verständnis und Versöhnung für und miteinander, vor Allem auch für das persönliche Schicksal.
Befreien Sie sich jetzt nachhaltig aus familiären Verstrickungen und
Verwicklungen!